Bevor Benjamin, 19 jährig, in die Pädagogischen Landesschule in Ayotzinapa eingetreten ist, arbeitete er mit den Gemeinschaftslehrern des Nationalen Rates für Bildungsentwicklung (CONAFE), ein System des Ministeriums für öffentliche Bildung, wo junge Leute freiwillig mit Randgruppen in isolierten, ländlichen Gegenden und Indigenen arbeiten. “Er hat schon unterrichtet -sagt ein Kollege, mit Bewunderung-, das ist einer der Gründe, warum er Interesse für diesen Beruf entwickelt hat. Er hat uns immer gesagt, dass er sehr gerne mit Kindern aus der Grundschule arbeitet. Er hatte sehr viel Interesse Lehrer zu werden. Deswegen studierte er gerne, er stellte sich sogar mit einem Buch vor uns hin und hat uns daraus vorgelesen, um dann zum vorgestellten Thema eine Diskussion anzuregen … Ja er hat sogar den Moderator gemimt, oder auch nur seine Sicht eingebracht. Ich vertrage mich gut mit ihm, er ist gütig, rücksichtsvoll und er hat gerade erst geheiratet …”. Seine Freunde schauen traurig wenn sie über ihn sprechen, doch plötzlich entzündet sich ein Funke der Freude: “Benjamin hat verschiedene Spitznamen -sagt einer -, wir nennen ihn Vielfresser, zum Beispiel.” Und ein anderer Mitschüler fügt blitzschnell an: “Und wir haben in auch Langschläfer genannt”… Alles Spitznamen die so enden fasst der Erste zusammen… weil er viel schläft, und Vielfresser, weil eines Tages gab es einen Diskussionstisch und es waren ein paar Kekse auf den Tisch gestellt worden und er hat alle alleine aufgegessen… Er ist ursprünglich aus der Nähe von Chilapa, ein sehr seriöser junger Mann aber gleichzeitig auch ein Spitzbube. Der zweite Freund unterbricht noch einmal: “ Ja! und der Vielfresser hat eine tiefe Stimme, und sein Lachen, wenn er lacht, dann steckt er alle an, weil er auf so eine speziellen Art lacht, sehr tief, aber nicht abschreckend. So steckt er alle mit seinem Lachen an…”.